Wir sind in Nebraska auf dem Weg nach Colorado. Bevor wir die Rocky Mountains erreichen, rauschen wir durch endlose Weiten, Landschaften mit flachen Hügeln und vereinzelten Bäumen auf den Feldern. Gleichzeitig folgen wir damit dem Mormon Trail. Diese Route wurde von den vertriebenen Mormonen genutzt um im Westen friedliches Land zu finden. Um Kontakt mit Reisenden anderen Glaubens zu vermeiden, verläuft der Mormon Trail nördlich der bekannten Planwagen-Route, dem Oregon Trail. Mit der Fertigstellung der Union Pacific Railroad 1869 verlor der Mormon Trail an Bedeutung. Mehr dazu hier.
Bereit für die Weiterfahrt
Es hat Zeit gebraucht, aber nun glänzen die Motorräder nicht nur wie neu, sondern funktionieren auch wieder. Zudem konnten wir die Gelegenheit nutzen, alte Freunde aus der Gegend zu besuchen. Nun beladen wir die Bikes, so dass es morgen früh weitergehen kann.
Boxenstopp in Chicago
Zügig ging es in den letzten zwei Tagen nordwärts nach Chicago. Gestern wurde die bisher längste Tagesstrecke zurückgelegt (über 500 Km – merke: Autobahnen werden vermieden).
Zum kurzatmigen Reifen kam heute ein defekter Anlasser hinzu, welcher uns bei mehreren Versuchen meine Harley durch Anschieben zu starten den Atem raubte. Als sie dann ansprang, ging es direkt zur Werkstatt, wo das Bike nun angekettet in der Ecke auf die Mechaniker wartet.
Smoky Mountains, Chattanooga, Regen und einen Platten
In vergangenen Tagen kamen wir durch den Smoky Mountains Nationalpark und konnten eine malerische Fahrt in Urwäldern mit Bächen, Brücken und Tunnels geniessen. Anschliessend durften wir dank dem Foothills Parkway ein letztes Mal die Aussicht in die Appalachen geniessen, bevor wir dem Tennessee River nach Chattanooga folgten. Diese Stadt haben wir während eines Tages ein wenig erkundet, bevor es heute wieder auf die Motorräder ging. Doch leider musste die Fahrt wegen sehr starkem Regen oft unterbrochen werden. Im Grunde arbeiteten wir uns von Unterstand zu Unterstand vor. Zudem verliert der hintere Reifen meiner Harley plötzlich Luft. Einmal am Tag muss der Reifen jetzt aufgepumpt werden, bis wir ihn in einer geeigneten Werkstatt ersetzten können. Den Rücklichtern/Elektronik hat das viele Wasser auch nicht gefallen; die Bremsleuchte macht was sie will, die andern flackern herum. Nicht nur wir müssen jetzt erst mal wieder trocken werden.
Bilder zu den genannten Örtlichkeiten folgen in einigen Stunden!
Über den Wolken
Vorgestern hat uns das Wetter-Glück verlassen. So fuhren wir Vormittags in starkem Regen und am Nachmittag in dichtem Hochnebel. Keine drei Meter weit konnte man sehen. Daher haben wir gestern eine Regenpause eingelegt und wurden heute dafür mit Wolkenmeeren belohnt (siehe Extravideo in der Galerie). Der Besuch der Ortschaft Little Switzerland liess uns an die Heimat erinnern. Ein gelungenes Ende auf dem Blue Ridge Parkway!
Shenandoah National Park und Blue Ridge Parkway
Durch Ortschaften kommend, die eher an britische Dörfer und nicht Amerika erinnern, stiessen wir auf den Skyline Drive und fuhren auf ihm durch den Shenandoah Nationalpark, womit wir gleichnamigem Fluss in Richtung Südwesten folgten. Später ging es den Blue Ridge Mountains entlang. Mit dem Blue Ridge Parkway werden wir dies in den nächsten Tagen auch weiterhin so tun. Genannte Örtlichkeiten erinnern an diesen Lied-Text:
Almost heaven, West Virginia
Blue Ridge Mountains, Shanandoa River
Wer noch keinen Ohrwurm hat, kann ihn sich hier abholen.
Besuch in Washington D.C.
Anstatt weiter zu reisen, haben wir heute die bekannten Sehenswürdigkeiten in Washington D.C. besucht. Ein paar Bilder dazu (und zu den vergangenen Tagen) finden sich gleich in der Galerie.
Entlang der Küste
Fahrt entlang der Küste nach Washington D.C.
Am Atlantik
Mit der Ankunft in Virginia Beach sind wir nun von der Pazifikküste bis an den Atlantik gereist!
Verwunschene Orte
Ostwärts haben wir die Appalachen über den Cranberry Corridor durchfahren. Dabei kamen wir durch so einige halb verlassene Orte, die ihre Blütezeit mit dem Abzug der Kohlenindustrie und staatlicher Verwaltung hinter sich gelassen haben. Gleichwohl strahlen sie einen gewissen Charme aus und erinnern an alte Zeiten. Zudem hatten wir einmal mehr unverschämt viel Glück mit dem Wetter, so setzte heftiger Regen erst genau in dem Moment ein, als wir gerade vor dem Hotel von den Motorrädern stiegen. Es darf gerne so weiter gehen!